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Berlin: In diesem Kiez stinkts – DAS soll jetzt Abhilfe schaffen

Aufgrund des unangenehmen Geruchs aus der nebenanliegenden Industrieanlage plant der Bezirk Pankow eine außergewöhnliche Maßnahme.

Berlin Pankow Wilhelmsruh
© IMAGO/Jürgen Ritter

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Seit Jahren leiden die Anwohner in Wilhelmsruh im Berliner Stadtteil Pankow unter dem unangenehmen Geruch, der vom benachbarten Industriegebiet Flottenstraße in Reinickendorf ausgeht.

Denn hier verarbeiten Betriebe Müll und Schrott, aber auch Back- und Röstwerk. Der Gestank ist so stark, dass er sogar ein geplantes Neubaugebiet in Pankow verhindert hat. Doch nun hat der Bezirk eine mögliche Lösung präsentiert und die könnte nicht kurioser sein.

Das will der Bezirk jetzt gegen den Gestank unternehmen

Seit 2019 liegt die Planung eines neuen Wohngebiets in Wilhelsmruth auf Eis. „Gesunde Wohnverhältnisse unmöglich“ – so lautete das Fazit des Stadtentwicklungsamts nach einem Bericht der „Berliner Morgenpost“.

Das damalige Gutachten schätzte die Geruchshäufigkeit auf 20 Prozent. Das ist zu hoch für das Projekt Wilhelmsruher Tor mit 400 Wohnungen. Ein neues Gutachten des Senats hat entschieden, dass die Geruchshäufigkeit in dem Ortsteil nur bei sieben Prozent liege. Laut dem Senat sei der Geruch gar nicht so schlimm.

Berlin: Das Bezirksamt zögert

Doch das Bezirksamt Pankow unter Cornelius Bechtler (Grüne) bleibt skeptisch. Ein weiteres Gutachten könnte die Planung der 400 Wohnungen erneut kippen lassen. Denn diese Gutachten unterliegen erheblichen Schwankungen, je nachdem, welcher Wind bei der Erfassung vorherrscht.

Aus diesem Grund hat der Bezirk nun vorgeschlagen, eine Stinkschutz-Wand zu errichten. Die soll hoch genug sein, um die Gerüche aus Reinickendorf abzublocken und entlang der Grenze zwischen Reinickendorf und Pankow verlaufen. Sie soll verhindern, dass die übelriechenden Gase aus dem Industriegebiet in die angrenzenden Wohngebiete gelangen.


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Das würde aber bedeuten, dass hinter der Schutzwand statt den geplanten 400 Wohnungen, nur 90 gebaut werden könnten. Das Bezirksamt zögert mit der Entscheidung. Linken-Bauexperte Wolfram Kempe hält die Zögerlichkeit des Bezirks für absurd: „Stinken tut es trotzdem“. Ein Großteil der fast 10.000 Einwohner in Wilhelmsruh leide seiner Meinung nach so oder so unter der Verpestung, egal ob mit Abschirmung oder ohne.