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Demo in Berlin: Nach Tod von Alexej Nawalny – Protest vor russischer Botschaft

Der Tod von Alexej Nawalny schockiert. In Berlin gibt es bereits eine Demo – vor der russischen Botschaft. Die Stimmung ist eindeutig.

Demos in Berlin
© Paul Zinken/dpa

Scholz zu Ukraine-Unterstützung: Putins Rechnung wird nicht aufgehen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat beim Besuch seines französischen Kollegen Gabriel Attal in Berlin die Notwendigkeit der Unterstützung der Ukraine betont. Er sei zuversichtlich, dass die Rechnung des russischen Preäsidenten Wladimir Putin, dass die Unterstützung nachlassen könnte, nicht aufgehen werde, sagte Scholz.

Diese Nachricht schockiert – auch, wenn sie aus Sicht vieler Beobachter nur eine Frage der Zeit war. Der russische Oppositionelle Alexej Nawalny soll in einer Strafkolonie gestorben sein. Mit nur 47 Jahren. Das berichtete am Freitag (16. Februar) die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass.

Zur Todesursache von Wladimir Putins Erzfeind gibt es bislang keine konkreten Angaben. Russische Behörden sprechen von einem plötzlichen Verlust des Bewusstseins. In Berlin wollen das viele Menschen nicht glauben. Gut eine Stunde nach der traurigen Todes-Nachricht gab es ersten Protest vor der russischen Botschaft.

Demos in Berlin: Protest nach Nawalnys Tod

Einige dutzend Menschen hatten sich am Freitag vor der russischen Botschaft auf der Berliner Prachtstraße Unter den Linden (Bezirk Mitte) versammelt. Die Demonstranten zeigten Plakate mit dem Bild Nawalnys, andere hatten Fahnen und Transparente dabei. In regelmäßigen Abständen skandierten die Teilnehmer auch in Sprechchören.

Demonstranten der „#FreeNavalny Deutschland“-Kampagne vor der russischen Botschaft. Quelle: Valentin Palleit

Ein junger Mann zeigte mit seinem Plakat zudem deutlich, dass er nicht an einen natürlichen Tod Nawalnys glaube. Auf seinem Schild stand „Putin ist ein Killer“. Auch weitere Aufschriften, wie „Putin nach Den Haag“ oder „Putin is a terrorist“, richteten sich unmissverständlich an den russischen Machthaber.

In einem Gespräch mit BERLIN LIVE erklärte einer der Teilnehmer, dass der Tod Nawalnys mit Wladimir Putin zusammenhängen müsse. Er sei der Meinung, dass der Oppositionelle für seine Rolle als politischer Feind des Präsidenten getötet wurde. Für ihn komme die Nachricht vom Ableben des 47-Jährigen auch nicht unerwartet. Nawalny „wurde seit fast zwei Jahren in der Haft getötet“, meinte der Teilnehmer und spielt damit auf die schlechten Bedingungen in der Haft an.

Eine Polizistin sagte gegenüber unserem Reporter, dass zurzeit 22 Beamte im Einsatz vor der russischen Botschaft seien, um die Lage vor Ort abzusichern. Aus ihrer Sicht sei es aber sehr friedlich. Dementsprechend gehen die Einsatzkräfte derzeit auch nicht davon aus, dass ein höherer Ansturm im Laufe des frühen Abends zu befürchten ist.

Nawalny überlebte schon einen Gift-Anschlag

Tatsächlich ist der russische Oppositionelle Alexej Nawalny in der Vergangenheit bereits Opfer eines Giftanschlags. Im Sommer 2020 wurde er mit dem Nervenkampfstoff Nowitschok vergiftet und in der Berliner Charité behandelt. Der russische Geheimdienst FSB steht im Verdacht, den bekanntesten Putin-Gegner Russlands vergiftet zu haben.


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Eine internationale Recherchegruppe identifizierte damals acht FSB-Agenten als mögliche Täter beim Giftanschlag auf Nawalny. Ob auch hinter seinem plötzlichen Tod ein Anschlag des Putin-Regimes steckt, müssen unabhängige Untersuchungen zeigen.