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Miete in Berlin: Bittere Klatsche – ist das das Aus für bezahlbaren Wohnraum?

Die Mieten in Berlin steigen und steigen. Mehr bezahlbarer Wohnraum muss her. Bei diesem Projekt könnte es jetzt an diversen Änderungen scheitern.

Miete in Berlin
© IMAGO/Sabine Gudath

Miete in Berlin: Wohnen wird immer teurer

Berlin war mal ein gutes Pflaster für günstige Mieten. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Seit dem Jahr 2012 haben sich die durchschnittlichen Wohnungspreise in der Hauptstadt von 6,65 Euro pro Quadratmeter auf 12,92 Euro pro Quadratmeter verdoppelt.

Wer zur Miete in Berlin lebt, kennt das Dilemma. Die Preise steigen immer weiter und Wohnraum ist äußerst knapp. Die Suche nach einer neuen Wohnung kann Monate dauern. Manche Berliner suchen sogar über Jahre.

Probleme, die die Politik längst erkannt hat und denen man mit zahlreichen neuen Projekten entgegenwirken will. Bezahlbares Wohnen – das hat sich der Senat zum Ziel gesetzt. Doch ausgerechnet bei einem wichtigen Vorhaben, könnte es jetzt Problem geben.

Miete in Berlin: Um dieses Projekt geht es

Eigentlich sollen am Molkenmarkt in Mitte rund 450 Wohnungen errichtet werden – die Hälfte davon sogar „mietpreisgedämpft“. Dadurch solle eine soziale Mischung in dem neuen Quartier gewährleistet werden, berichtete der „RBB“ im Sommer 2023. Doch ein Blick auf eine neue Ausschreibung lässt daran jetzt erhebliche Zweifel aufkommen.

Dabei geht es um die Erarbeitung eines „Gestaltungshandbuchs“ für die Pläne rund um den Molkenmarkt, mit dem Ziel „eine kleinteilig und qualitativ hochwertig wirkende Bebauung“ zu erzielen. Dafür soll es detaillierte Vorgaben zu Fassadengliederung, Material und Farben geben, schreibt der „Tagesspiegel“.

Darum könnte der bezahlbare Wohnraum vor dem Aus stehen

Die neuen Richtlinien könnten aber dafür sorgen, dass bei den Architekturwettbewerben weniger unkonventionelle Lösungen vorgeschlagen werden. Genau solche braucht es aber, um zwei Ziele aus dem Koalitionsvertrag von CDU und SPD zu vereinen. Nämlich bezahlbaren Wohnraum mit nachhaltiger und guter Architektur zu vereinen.

In der Ausschreibung sind darüber hinaus nirgendwo die Begriffe „bezahlbar“ oder „kostengünstig“ zu finden. Bewerber müssen außerdem keine Referenz für Erfahrung mit bezahlbarem Wohnen liefern. Auch ist es nicht notwendigen, dass sie über vorherige Projekte verfügen, bei denen kostengünstiges Bauen mit gleichzeitig hoher architektonischer Qualität gefragt war, so der „Tagesspiegel“.


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Ob das tatsächlich aber das Aus für bezahlbaren Wohnraum am Molkenmarkt ist, kann man derzeit noch nicht sagen. Es bleibt zu hoffen, dass die Mieten der dortigen Wohnungen eines Tages nicht allzu hoch sind und es auch „mietpreisgedämpfte“ Objekte geben wird.