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“4 Blocks”-Star kritisiert: Ist Berliner Clan-Serie gar nicht realistisch?

„4 Blocks“ bringt Kriminalität, Drogenhandel und vermeintliche Strukturen der Berliner Clans auf die Leinwand – doch ist das realitätsnah?

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© picture alliance/dpa

Clans in Berlin: Diese Großfamilien halten die Polizei auf Trab

Bereits 2017 erschien die erste „4 Blocks“-Folge. Mit Kida Khodr Ramadan in der Hauptrolle als Clan-Oberhaupt Toni Hamady und weiteren prominenten Persönlichkeiten rund um Rapper Veysel sowie die beiden Schauspieler Frederick Lau und Emilio Sakraya hätte der Cast der Serie wohl kaum besser besetzt werden können.

Unter anderem wurde die Berliner Drama-Serie mit insgesamt drei Staffeln sogar für mehrere Preise nominiert und ausgezeichnet – darunter beispielsweise auch die Goldene Kamera. Die Darstellung von Kriminalität, Drogenmissbrauch und vermeintlichen Clan-Strukturen scheint dem Publikum zu gefallen. Doch entsprechen die Eindrücke der Serie überhaupt der Realität? BERLIN LIVE hat bei einem der „4 Blocks“-Darsteller nachgehakt.

„4 Blocks“-Darsteller wächst selbst in Berlin-Neukölln auf

Obwohl Hassan Akkouch im Libanon geboren ist, kennt er die deutsche Hauptstadt wie seine Westentasche – ist im Berliner Bezirk Neukölln nicht nur aufgewachsen, sondern lebt dort nun auch wieder mit seiner Familie. Wer könnte also besser in die „4 Blocks“-Rolle von Maruf Hamady schlüpfen, der als Drogendealer den Brennpunkt rund um das Kottbusser Tor unsicher macht?

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Hassan Akkouch ist in seiner Rolle als Maruf Hamady ebenfalls ein Teil des „4 Blocks“-Casts. Doch der Schauspieler muss die beliebte Serie auch kritisieren. Credit: IMAGO/APress

Doch dabei stimme laut Akkouch nicht jedes Detail der Serie mit der Realität überein. „Das ist schon sehr überspitzt“, stellte der Schauspieler im Rahmen der Filmpremiere von „Eine Million Minuten“ gegenüber BERLIN LIVE klar. „Wenn man sich ‚4 Blocks‘ anschaut, was da abgeht – all die Schießereien und Leute stürmen ganze Wohnkomplexe mit Kalaschnikows – wann hört man denn davon wirklich mal in Berlin?“, stellte der 36-Jährige die Gegenfrage.

„4 Blocks“-Star kritisiert: Szenen sind zum Teil drüber

Zwar mag es an Silvester hier und da in Berlin zu massiven Gewalttaten kommen, so wie sie zum Teil bei „4 Blocks“ dargestellt werden, seien sie in Wirklichkeit aber glücklicherweise nicht – jedenfalls laut der Einschätzung des TV-Stars: „Solche Waffen, die Brutalität und Gewalt – ja, das gibt es alles in klein bei uns. Diese Auseinandersetzungen kommen ab und an vor, aber nicht so, wie es bei ‚4 Blocks‘ dargestellt wird. Das ist wirklich Fiktion!“


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Im Großen und Ganzen würde Akkouch die Serie rund um das Berliner Clanmilieu also als nicht sonderlich realitätsnah betiteln. Eine Sache gilt es abschließend allerdings klarzustellen. „Wir haben einen Mikrokosmos erzählt, den es so wahrscheinlich ähnlich in Berlin, Deutschland oder gar dem europäischen Raum gibt“, erklärte Akkouch. Und auf diese geleistete Arbeit können er und das gesamte Team definitiv stolz sein.