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Görlitzer Park: Zaunbau steht kurz bevor – Polizisten haben klare Forderung

Nächste Woche soll der Zaun um den Görlitzer Park gebaut werden. Demos werden erwartet – und Polizeivertreter haben eine klare Forderung.

© IMAGO/Funke Foto Services

Brennpunkt für Drogen und Delikte: das ist der Görlitzer Park in Berlin

Der Görlitzer Park ist eine beliebte Grünanlage im Berliner Stadtteil Kreuzberg. Neben Liegewiesen bietet der Park auch zahlreiche Sport- und Spielplätze. Der Görlitzer Park sorgt aber auch immer wieder für Negativschlagzeilen. Die Grünanlage gilt seit Jahren als Brennpunkt von Drogenkriminalität, Diebstahl, Bedrohungen und weiteren Delikten.

Lange wurde diskutiert, gestritten, ja sogar vor Gericht gezogen. Doch am Ende bekommt Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner seinen Willen: Der Görlitzer Park in Kreuzberg wird so umgebaut, dass er nachts verschlossen werden kann. Die Berliner Wegner-Mauer kommt.

Am Montag (23. Juni) soll der Bau des Zaunes beginnen, der es möglich machen soll, den gesamten Park nachts abzuschließen. Anwohner und Aktivisten haben zu diesem Anlass bereits zu einer Demonstration aufgerufen – und auch die Berliner Gewerkschaft der Polizei (GdP) tritt nun mit einer klaren Forderung auf.

Görlitzer Park: Zaunbau steht bevor

Dass der Zaunbau rund um den Görlitzer Park im Kiez alles andere als beliebt ist, ist kein Geheimnis. Schon in der Vergangenheit gab es Demonstrationen. Viele Anwohner und Gastronomen befürchten, dass sich die Probleme im Görlitzer Park, die oft mit Armut, Drogenkonsum und Perspektivlosigkeit zu tun haben, nicht durch einen Zaun lösen lassen. Schlimmer noch: Viele befürchten, es könne noch stärker zu Verdängungseffekten ins Wohngebiet hinein kommen.

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Entsprechend befürchtet man bei der GdP auch, dass zumindest einige Anwohner und Aktivisten durchaus bereit wären, den Bau des Wegner-Zaunes rund um den Görlitzer Park zu stören, will aber nicht, dass Beamte für die Absicherung der Baustelle herhalten müssen.

Polizeigewerkschaft will Zaunbau nicht absichern

In einem Statement erklärt der Berliner Vize-Vorsitzende Thorsten Schleheider zwar, dass der Zaunbau aus polizeilicher Sicht „zur Befriedung dieses kleinen Bereichs durchaus Sinn ergibt“, Kapazitäten zur Absicherung der Baustelle gäbe es aber nicht. „Wenn wir rund um die Uhr mit einem Dutzend Kollegen gewährleisten müssen, dass ein paar Zaunteile hochgezogen werden, fehlen uns mehr als 30 zur alltäglichen Kriminalitätsbekämpfung in dieser Stadt“, sagt er.


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Die Forderung der GdP: Diese Aufgabe sollen private Sicherheitsdienste übernehmen. Und nicht nur das: Schleheider fordert zudem, dass diese Sicherheitsdienste auch nach dem Aufstellen des Zaunes dafür verantwortlich sein sollten, dass der Park künftig nachts auch wirklich leer ist, bevor er verschlossen wird.

Zumindest ein Teil der Forderung scheint aber zu verhallen. Denn die Polizei Berlin hat bereits angekündigt, dass Beamte den Zaunbau „lageangepasst schützen“ werden. Immerhin: Zusätzlich soll ein privates Sicherheitsunternehmen beauftragt werden.