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BVG stichelt gegen Kanzler Merz – „Wir helfen gerne“

In wenigen Tagen findet in Berlin der CSD statt. Für die BVG Grund genug, einmal ein direktes Zeichen zu setzen. Ob Merz das hört?

© IMAGO/Joko

BVG: Mit den Berliner Öffis durch den Großstadt-Dschungel

„Der Bundestag ist kein Zirkuszelt.“ Kaum eine Aussage von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat in den vergangenen Wochen für so viele Furore gesorgt wie dieses Statement. Die Debatte rund um die Beflaggung des Bundestags während des Berliner CSDs am Samstag (26. Juli) hat seitdem hohe Wellen geschlagen.

Nicht nur andere Politiker wie Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (ebenfalls CDU) haben seither Stellung bezogen und inhaltlich Abstand zu ihrem Parteikollegen genommen, auch die BVG legt jetzt nach.

BVG zeigt Flagge

Am Mittwoch (23. Juli) teilte das Unternehmen auf Instagram ein Bild der neuen Optik der U5-Haltestelle am Bundestag. Vom eigentlich grauen Betonfundament ist hier nicht mehr viel übrig. Stattdessen erstrahlt der Eingang des Tunnels in knallbunter Progress Pride-Flagge. Sie ist eine Erweiterung der ursprünglichen Regenbogenflagge, das Symbol der LGBT+-Community, und umfasst auch queere People of Color sowie trans Personen.


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Dazu schreibt die BVG: „Also UNSER Bundestag ist dann jetzt bereit für den CSD“. Ganz im Gegensatz zum tatsächlichen Bundestag, der in diesem Jahr auf eine Beflaggung verzichtet.

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Reaktionen folgen prompt

Das klingt nach einer kleinen Stichelei auf Instagram gegen die zuletzt getroffenen Aussagen von Friedrich Merz, aber auch gegen Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU), die die gesamte Debatte überhaupt erst angefacht hat. Auf Nachfrage von BERLIN LIVE möchte ein Sprecher des Unternehmens die Intention des Posts nicht kommentieren. Vielmehr legt er wert darauf, dass die Entscheidung, die Haltestelle umzugestalten, zeigen soll, dass die Berliner Verkehrsbetriebe bunt seien – so wie ihre Stadt.

„Nicht nur, aber gerade im Pride Month, bekennt sich das Unternehmen gemeinsam mit seinem Regenbogennetzwerk, in dem sich inzwischen rund 700 BVGler*innen ehrenamtlich zu LGBTQIA+-Themen engagieren, zur Vielfalt innerhalb der BVG, in Berlin und in unserer Gesellschaft.“ Das zeige sich nicht nur an der Haltestelle am Bundestag, sondern auch an U-Bahnhöfen wie dem Nollendorf- und dem Wittenbergplatz, dem Kottbusser Tor und dem Alexanderplatz. „Wir sind stolz auf unsere vielfältige Belegschaft und wollen mit unseren Aktivitäten zeigen, dass queere Menschen bei uns willkommen sind – als Fahrgäste und als Mitarbeitende.“


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Sowohl das Pride-Design, als auch der Post bekommen viel Zuspruch. Schon wenige Stunden nach Veröffentlichung gab es mehr als 10.000 Menschen Likes auf Instagram und zahlreiche zustimmende Kommentare. „Mit relativ wenig Aufwand maximale Wirkung erzielt: richtig gut“, schreibt zum Beispiel eine Frau. „Sehr stark und direkt am Ausgang zum ‚Zirkuszelt'“, kommentiert dagegen ein anderer.

Und auch aus der politischen Community kommt bereits breite Unterstützung. Die Grüne Fraktion im nordrhein-westfälischen Landtag hat unter dem Beitrag der BVG „Lieben wir!“ geschrieben. Auch der Bundestagsabgeordnete Sven Lehmann (Grüne), seines Zeichens selbst Mitglied der queeren Community, kommentierte „stabil!“

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