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Flughafen BER: Fluggäste müssen ganz stark sein – jetzt streiken auch noch SIE

Es geht weiter mit der Streikwelle am BER. Und die wird dieses Mal auf den Rücken der Passagiere ausgetragen.

© IMAGO/Manngold

Flughafen BER: Das ist Berlins Chaos-Airport

Die Bauphase des Flughafen Berlin Brandenburg (BER) ist mit dem Wort zäh noch sehr nett beschrieben. Schon in den 1990ern begann die Planungsphase, am 5. September 2006 erfolgte dann der erste Spatenstich in Schönefeld, im Süden Berlins.

2024 ist das Jahr der Streiks. Bauernproteste, Deutsche Bahn– und BVG-Streik und jetzt auch noch der Berliner Flughafen BER. Die Hauptstadt versinkt im Protest-Chaos.

Bereits Anfang Februar hatte das Sicherheitspersonal, dann das Bodenpersonal der Lufthansa an mehreren deutschen Flughäfen die Arbeit niedergelegt. Auch der BER war betroffen. Mehr als 100.000 Passagiere mussten umplanen. Jetzt kommt der nächste Streik auf die Fluggäste zu.

Flughafen BER mit erneutem Streik

Es geht weiter mit der Streikwelle am Flughafen BER. Am Montag (4. März) rief die Gewerkschaft Verdi das Bodenpersonal der Lufthansa zum erneuten Warnstreik auf. Im Gegensatz zum vergangenen Streik bei der Lufthansa Cargo und der Lufthansa Technik wird von den nun geplanten Streiktagen wieder der Passagierverkehr betroffen sein. Gestreikt werden soll schon am Donnerstag und Freitag dieser Woche (7. und 8. März).

Hintergrund für die Streiks sind die laufenden Tarifverhandlungen zwischen Verdi und der Lufthansa. Konkret fordert Verdi 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens 500 Euro monatlich, sowie eine Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro für das Bodenpersonal.

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In den zweitägigen Verhandlungen (21. bis 22. Februar 2024) kam die Lufthansa Verdi an zwei Stellen leicht entgegen. Die Forderungen der Gewerkschaft wurden allerdings weit verfehlt. Eine Einigung wurde nicht erzielt.

Auswirkungen auf Passagierverkehr unumgänglich

Der Verdi Verhandlungsführer Marvin Reschinsky zeigt sich sichtlich enttäuscht: „Es ist niemanden vermittelbar, dass dieser Konzern diese Woche ein Rekordjahresergebnis verkünden wird, die Boni für Vorstände ordentlich anhebt und Beschäftigte am Boden mit Stundenlöhnen von teils 13 Euro nicht einmal mehr wissen, wie sie in den teuersten Städten Deutschlands über die Runden kommen sollen.“ Die nächste Verhandlungsrunde ist bislang für den 13. und 14. März angesetzt. Für frühere Gespräche ist Verdi nur bei einem erhöhten Angebot bereit. Dazu äußerte sich die Lufthansa bislang aber noch nicht.

Reschinsky bedauere die Auswirkungen des Streiks auf die Passagiere, sehe diese aber als unumgänglich: „In den vergangenen Tagen haben wir bewusst den Passagierverkehr mit unseren Streiks ausgelassen. Lufthansa vermittelt uns mit dem Ignorieren unserer Verhandlungsaufforderung jedoch, dass sie sich erst bewegen wird, wenn der Druck weiter steigt. Es ist bedauerlich, dass sie dafür wieder einmal enttäuschte Passagiere in Kauf nimmt. Für die Passagiere braucht es dringend Lösungen und Zuverlässigkeit. Die Beschäftigten und wir sind bereit dies mit einem ernsthaften Angebot herzustellen.“


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Der Warnstreik für die passagiernahen Bereiche beginnt am Donnerstag, dem 7. März 2024 ab 4.00 Uhr und endet am Samstag, dem 9. März 2024 um 7.10 Uhr. Für die nicht passagiernahen Bereiche, wie Fracht oder Technik, gelten abweichende Zeiten.

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