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Restaurants in Berlin: Burger-Kette bekommt fiesen Preis – „Wir sind schockiert“

Vier Burger-Läden betreibt die Kette Vedang in Berlin. Vor gut einem Monat hat sie ihr Konzept geändert – und bekam nun einen fiesen Preis.

Restaurants in Berlin
© IMAGO/Filippo Carlot

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Seit fünf Jahren gibt es die Burger-Kette Vedang in Berlin. Im Mai 2019 wurden zwei Filialen in der Hauptstadt eröffnet – eine im Alexa, die andere in der Mall of Berlin. Viele Jahre war das Konzept glasklar: Es gab vegane Burger, vegane Nuggets, vegane Chili-Cheese-Soße. Läden im Bikini Berlin und in der Kastanienallee kamen hinzu.

Doch im April drehte Vedang ihr Konzept dann komplett. Aus „Vedang – plant burger“ wurde „Vedang – green burger“, wie es das Unternehmen selbst kommunizierte. Denn zum veganen Angebot gesellte sich ein neuer Burger – aus „regionalem Rindfleisch“. Es folgte ein veritabler Shitstorm – und nun ein fieser Negativpreis.

Restaurants in Berlin: Kritik für Burger-Kette

Vedang hatte den Konzeptwechsel mit „Vielfalt und Inklusion“ begründet, um auch Menschen, die sich nicht vegan ernähren, ein Angebot zu machen. Doch das kauften Fans der Kette dem Laden nicht ab. Einige argumentierten, dass auch Menschen die Fleisch essen, vegane Burger essen können, schließlich würden sie sich ja nicht ausschließlich von tierischen Produkten ernähren.

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Der vegane Buchautor Philipp Steuer kommentierte: „Der 1. April war doch letzte Woche.“ Tierrechts-Influencerin „ichhasseveganer“ kommentierte: „Ihr seid wie Rügenwalder Mühle – nur in die falsche Richtung.“ Und der vegane Berliner Imbiss Vincent Vegan nutzte die Gelegenheit und schrieb: „Kommt ihr jetzt zu uns?“

Und als wäre das nicht genug, setzt die Tierrechts-Organisation Peta nun noch einen drauf und verleiht den Negativpreis „Speziesismus des Monats“ an die ehemals vegane Burger-Kette. In der Begründung erklärt Agrarwissenschaftlerin Lisa Kainz: „Wir sind schockiert darüber, dass eine Restaurantkette mit einer ehemals 100 Prozent veganen Speisekarte nun die Körperteile von fühlenden Lebewesen zum Verzehr anbietet.“

Peta kritisiert „dreiste Werbelüge“

Besonders stößt Peta sauer auf, dass der neue Rindfleisch-Burger auch mit dem Schlagwort Nachhaltigkeit beworben wird. Peta bezeichnet das als „dreiste Werbelüge“. Nachhaltigkeit sei mit landwirtschaftlicher Tierhaltung unvereinbar, heißt es weiter. „Vor allem die grausame Rinderhaltung befeuert die Klimakatastrophe auf das Ärgste“. Es sei an Zynismus nicht zu übertreffen, dass Vedang sich weiterhin als „grünes Unternehmen“ darstelle.


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Zudem kritisiert Peta, dass die Burger-Kette angibt, Rindfleisch aus nachhaltigen Betrieben mit „artgerechter“ Haltung zu beziehen. Da dieser Begriff aber nicht rechtlich geschützt sei, sage das wenig aus. Zudem sei jede Haltungsform in der Landwirtschaft mit „unvorstellbaren Qualen“ für die Rinder verbunden.

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Im vergangenen Monat hatte Peta den Negativpreis „Speziesismus des Monats“ an die Firma Iglo vergeben. Auslöser war eine Werbekampagne mit Slogans wie „Für den Familienfrieden“. Peta betrachtete diese angesichts des unvorstellbaren Leids für die verarbeiteten Fische als zynisch.