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Bäder in Berlin: Nach Krawallsommer – so viele Hausverbote gab es in diesem Jahr

Nach einem turbulenten Sommer ziehen die Bäder in Berlin Bilanz. Die Anzahl der Hausverbote ist überraschend.

Bäder in Berlin
© picture alliance/dpa

Schwere Ausschreitungen in Berliner Freibädern sind keine Seltenheit mehr

Am Sonntag kam es im Prinzenbad in Kreuzberg zu einer Schlägerei zwischen einem 20-Jährigen und einem 17-Jährigen. Am gleichen Tag wurde das Columbiabad in Neukölln geräumt. Vor zwei Wochen kam es zu Prügeleien im Sommerbad Pankow. Nicht erst seit diesem Jahr kochen die Emotionen in Berlins Freibädern immer wieder hoch.

Der Sommer in Berlin war nicht nur von massiven Wetterschwankungen geplagt, sondern auch von zahlreichen Krawallen und Auseinandersetzungen in den Bädern in Berlin. Immer wieder kam es vor, dass die Berliner Polizei ausrücken musste und gewisse Schwimmbäder komplett räumen musste.

Das ging sogar so weit, dass der Senat einschreiten und neue Maßnahmen ergreifen musste. Nachdem die Sommer-Saison nun endgültig beendet wurde, ziehen die Bäder Bilanz. Das Ergebnis ist überraschend.

Bäder in Berlin: Maßnahmen halfen nur bedingt

In mehreren Bädern in Berlin gab es den ganzen Sommer über immer wieder zu Ausschreitungen. Der Senat hat dann versucht, mit bestimmten Maßnahmen, wie Ausweiskontrollen und Sicherheitspersonal gegen Randalierer vorzugehen.

Doch Erfolg hatten sie damit nur wenig. Selbst nach Einführung der Ausweiskontrolle kam es noch bis zum Ende der Freibadsaison zu Großeinsätzen in den Bädern.

So viele Hausverbote gab es dieses Jahr

Jetzt haben sich die Bäder zu der Anzahl der Hausverbote geäußert. Laut einem Bericht der „B.Z.“ soll es in diesem Jahr insgesamt 153 Hausverbote in den Bädern in Berlin gegeben haben. In den vergangen fünf Jahren gab es insgesamt 730 Hausverbote. Trotz den zahlreichen Polizeieinsätzen, wurden in diesem Jahr also nicht mehr Hausverbote erteilt als in den vorherigen Jahren.

Laut den Konfliktlotsen würden die Hausverbote aber nur sehr wenig bringen, da man sie so gut wie nicht kontrollieren könne. Es sei immer wieder zu Problemen mit denselben Männern gekommen. Statt den Randalierern seien oft harmlose Menschen ohne Ausweis nicht ins Bad gelassen worden. Abgewiesen habe man meist Touristen, ausländische Studenten und Rentner, die ohne Ausweis unterwegs waren.


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Auch die Bäder-Betriebe scheinen nicht von der Ausweiskontrolle überzeugt zu sein, denn sie ließ offen, ob sie im nächsten Sommer wieder darauf zurückgreifen werden. Die Senatsinnenverwaltung will jetzt zusammen mit der Berliner Polizei eine Bilanz ziehen und sowohl die umstrittene Ausweiskontrolle als auch weitere Maßnahmen auswerten.