Für Union Berlin wendet sich eine schwierige Saison noch zum Guten. Zum zweiten Mal in Folge müssen die Eisernen am Ende gegen den Abstieg spielen. Während man den Verbleib im Vorjahr erst am letzten Spieltag sichern konnte, ging es diesmal deutlich früher. Mit einem furiosen 4:4 gegen Stuttgart holte man den entscheidenden Punkt.
Weil alle acht Tore in der ersten Halbzeit fielen, stellt das Spiel einen neuen Bundesligarekord dar. Die manuelle Anzeigentafel kam kaum hinterher – auch nicht bei Leopold Querfelds Traumtor. Dabei wollte offenbar niemand, dass er schießt.
Union Berlin: „Nein, bitte nicht!“
Der Berliner Verteidiger fasste sich ein Herz und zog mitten in der ersten Halbzeit einfach mal ab. Mit 118 Stundenkilometern donnerte der Ball aus 34 Metern direkt in den Winkel. Fassungslos feierten Schütze, Fans und Mitspieler das Tor. Und auch die Statistiker konnten es kaum glauben: Mit einer errechneten Wahrscheinlichkeit von 1,2 Prozent stellt der Treffer den geringsten Wert der laufenden Spielzeit dar.
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Nach Abpfiff erinnert sich der Österreicher an die Szene unmittelbar vor seinem Traumtor zum zwischenzeitlichen 3:2. „Auf der Bank haben sie gerufen: ‚Nein, bitte nicht schießen“, berichtet der 21-Jährige lachend. Das Potenzial für einen Treffer sah in der Situation wohl niemand. Aber Querfeld selbst verweist auf seine Trainingseinheiten.
„Warum nicht?“
Denn Abschlüsse aus der Distanz trainiert der Kicker von Union Berlin nach eigener Aussage immer wieder. „Dafür werde ich immer wieder belächelt. Aber ich glaube, ich habe einen harten Schuss und wenn er so passt wie heute, wird es für jeden Torhüter schwer“, zeigt sich Querfeld überzeugt, dass nicht nur Glück hinter dem Tor steckt.
Er habe in dem Moment zudem ein gutes Gefühl gehabt. „Als ich gesehen habe, dass ich viel Raum vor mir habe, habe ich gedacht: Warum nicht?“, schildert er rückblickend seine Gedanken. Der Rest ist schon Köpenicker Geschichte.