Die Wohnungsmarkt ist mehr als angespannt. Wer eine Mietwohnung in Berlin sucht, kann sich unabhängig vom Stadtteil auf eine Odyssee vorbereiten. Denn das Angebot an verfügbaren Wohnungen ist klein, die Preise hoch.
Das liegt mitunter auch an dem großen Angebot von auf Zeit vermieteten, möblierten Wohnungen. Der Bezirk Neukölln will sich das nicht länger ansehen – und zieht ernste Konsequenzen.
Miete in Berlin: Kommt bald die Erlösung?
„Menschen mit geringen und mittleren Einkommen finden immer schwerer eine Wohnung“, erklärt Jochen Biedermann (Grüne), Baustadtrat in Neukölln, gegenüber dem „Tagesspiegel“. Denn solche Wohnungen findet man immer häufiger – und das zu horrenden Preisen. Die Mieten lägen im Durchschnitt bei 24,44 Euro pro Quadratmeter – und damit mehr als doppelt so hoch wie bei regulären Wohnungen. Hier liege der Preis bei 11,54 Euro pro Quadratmeter, so das Bezirksamt Neukölln.
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Damit richteten sich die Inserate an eine deutlich besser situierte Zielgruppe, mit der die in dem Bezirk ansässige Bevölkerung finanziell nicht mithalten könne. Sie werde damit verdrängt.
Signalwirkung auf ganz Berlin?
In Milieuschutzgebieten, die genau das verhindern sollen, soll das Vermieten von möblierten Wohnungen auf Zeit deshalb zukünftig verboten werden. Dies könne durch einen Paragrafen im Baugesetzbuch möglich sein. Aus Sicht von Jochen Biedermann sei diese Art der Vermietung eine „antragspflichtige Nutzungsänderung“.
Das Bezirksamt Neukölln habe nun mehrere Musterverfahren eingeleitet, um befristete wieder in reguläre Wohnungen umzuwandeln. Auch Charlottenburg ist bereits einen ähnlichen Schritt gegangen.
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Sollte Neukölln mit dem Verfahren Erfolg haben, könnte diese Signalwirkung auch auf weitere Bezirke ausstrahlen. Milieuschutzgebiete könnten so besser geschützt werden – zum Vorteil aller Mieter in Berlin.