Schon in der vergangenen Saison waren die Außenverteidiger-Positionen bei Hertha BSC oftmals vakant. Über weite Strecken der Saison standen den Verantwortlichen vor nur Deyovaisio Zeefuik und Jonjoe Kenny zur Verfügung. Mal half Michal Karbownik aus, mal Marten Winkler oder Marton Dardai. Zudem gab es ein gescheitertes Experiment mit Jon Dagur Thorsteinsson und Palko Dardai.
Für die kommende Saison stehen Trainer Stefan Leitl mit Zeefuik und Rückkehrer Julian Eitschberger wieder nur zwei Hauptamtliche Außenverteidiger zur Verfügung. Dabei dürfte ein potenzieller Kandidat für die Hertha aktuell auf dem Markt sein.
Hertha: Lücke auf den Außenbahnen
Der Bedarf auf den Außenverteidigerpositionen ist bei Hertha BSC auch deshalb groß, weil Stefan Leitl bei Hertha auf die Stabilität einer Dreierkette setzt. In dieser Formation wird Marton Dardai in der Dreierreihe gebraucht und kann nicht nach links ausweichen. Bei Jeremy Dudziak, der beinahe die gesamte letzte Saison ausgefallen ist, hält sich Coach Leitl, der den Linksverteidiger noch aus Fürth kennt, eine Hintertür offen. Er lässt ihn nach dem Auslaufen seines Vertrags bei der zweiten Mannschaft trainieren, um sich für einen neuen Vertrag zu empfehlen. Ausgang offen.
Um also nicht erneut einen Engpass auf den defensiven Außenbahnen zu bekommen, sollte Hertha die Augen offenhalten. Insbesondere, weil mit dem 22 Jahre alten Spanier Guille Bueno ein interessanter Kandidat auf dem Markt sein dürfte. Der Linksverteidiger steht noch bis 2026 bei Borussia Dortmund unter Vertrag. Doch dort wird es für ihn nach einer Leihe in die 2. Bundesliga zu Darmstadt 98 kaum weitergehen.
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Schließlich ist die 2. Mannschaft des BVB, für die Bueno vor seiner Leihe zum Einsatz kam, in die Regionalliga abgestiegen. Diesen Gang wird der Spanier nach seiner ersten Zweitliga-Saison kaum mit antreten wollen. Die Bundesliga, wo die erste Mannschaft des BVB spielt, dürfte dennoch eine Nummer zu groß sein. Zwar stand Bueno unter Edin Terzic mehrfach im Profi-Kader, zum Debüt kam es jedoch nicht, auch weil ihn eine langwierige Knieverletzung zurückwarf. Ein Wechsel in die 2. Bundesliga ist also wahrscheinlich.
Darum passt Guille Bueno zu Hertha
In der kam Bueno im vergangenen Jahr auf 22 Einsätze. Nach der Winterpause spielte er sich in der Startelf der Darmstädter fest. Bei den Hessen kam der Linksverteidiger vor allem in einer Viererkette zum Einsatz, als Schienenspieler in einem System mit Dreierkette, wie Leitl es spielen lässt, kämen seine Qualitäten aber noch besser zum Zug.
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Schließlich zeichnet sich Guille Bueno vor allem durch sein Offensivspiel aus. Durch tiefe Läufe hat er in der vergangenen Saison einige gefährliche Szenen kreieren können. Auch gegen Hertha zeigte er bereits sein Können als er im Hinspiel einen Treffer vorbereitete. Buenos Schwächen in der Defensive kämen als Schienenspieler nicht derart zum Tragen.
Eine große Ablöse dürfte Bueno angesichts der geringen Vertragslaufzeit und der nicht gegebenen Perspektive in Dortmund nicht kosten. Die Verantwortlichen von Hertha BSC um Sportdirektor Benjamin Weber würden also mit der Verpflichtung des Spaniers nur ein geringes Risiko gehen – und eine Problemzone der vergangenen Saison schließen.