Für Union Berlin droht diese Saison richtig brenzlig zu werden. Denn nachdem die Spielzeit gut begonnen hatte, sank die Formkurve bei den Eisernen ab. Zehn Wochen lang wartete man auf einen Sieg in der Bundesliga.
Gegen Mainz dann die Erlösung: Mit 2:1 rettete man sich zu Hause über die Ziellinie. Am Sonntag (26. Januar) spielen die Berliner gegen Liganeuling St. Pauli – kann man da nachlegen? Vorab kommt plötzlich Unterstützung vom Gegner.
Union Berlin: Fall erhitzt die Gemüter
Grund dafür ist das Skandalspiel von Union Berlin gegen den VfL Bochum, das die Liga nicht loslässt. Auf dem Platz endete das Match 1:1 – nachdem Bochums Keeper von einem Feuerzeug getroffen worden war, stellten die Teams den Wettkampf ein. Ein DFB-Gericht entschied am grünen Tisch zugunsten der Nordrhein-Westfalen. 2:0 und drei Punkte für Bochum.
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Das will man bei Union Berlin nicht einfach so hinnehmen und ging in Revision. Die Entscheidung wird also noch einmal geprüft – woran nicht nur die Köpenicker ein Interesse haben. Denn Bochum steckt tief im Abstiegskampf, da sind drei Punkte vom Sportgericht eine Menge wert. Und für die direkte Konkurrenz ein herber Schlag.
St. Pauli und Kiel schließen sich an
Das betrifft auch die Kiezkicker, die nach 18 Spielen auf Rang 14 stehen. Gemeinsam mit den Kielern (derzeit Platz 17) schließen sie sich dem Protest gegen das DFB-Urteil an – und geben damit Union Berlin, also ihrem nächsten Gegner, Rückendeckung. „Es geht auch um die Integrität des Wettbewerbs“, erklärte St. Paulis Präsident Oke Göttlich den Schritt.
Im Februar könnte es zu einer erneuten Verhandlung kommen. Kiel und St. Pauli spielten in dem Prozess bislang gar keine Rolle – das dürfte sich aber bald ändern. Laut DFB besteht diese Möglichkeit, sofern dritte Vereine „unmittelbares berechtigtes Interesse an der Entscheidung nachweisen“ können. Die Punkte aus dem Spiel Union Berlin gegen Bochum sind also noch lange nicht verteilt.